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Manche
sind der Meinung, dass die ersten historisch bezeugten Weingärten
um Bordeaux, die von Fronsac sind. Jedenfalls hat hier Karl der Grosse
769 das erste „Château“ bauen lassen (ohne Keller
!) und hieß es „Franciacus“, das Schloss der Franken.
Oft in den Händen der Engländer, dann in denen der Hugenotten,
fiel es endlich – Jahrhunderte später – an den französischen
Koenig – in Gegenwart des berühmten Kardinals de Richelieu.
Die Herrschaft von Fronsac fiel dann seinem Haus zu. Sein Enkel, der
Marschall de Richelieu, der am Hof FRONSAC genannt wurde, führte
diesen Wein in Versailles ein. Damals war dieser Wein berühmter
als sein Nachbar Pomerol.
Lassen wir Robert Parker zu Wort kommen : „Im 18. Und 19.
Jh. waren die verstreuten Weingärten der Hügel und tiefen
Täler der Gegend von Fronsac und Canon-Fronsac – einige
KM nur von der Gegend von Libourne entfernt, bekannter als jene von
Pomerol. Die Weine von Fronsac waren teurer als die von Saint-Emilion.
Aber der Zugang zu Pomerol wurde leichter und die Weinhändler
hatten fast alle ihre Geschäftsstellen in Libourne. Daraufhin
wurden die Weingärten von Pomerol und Saint-Emilion besser und
häufiger bewirtschaftet als die von Fronsac und Canon-Fronsac.
Dies erklärt, dass diese 2 Weingegenden eher ins Vergessen gerieten
– ein Vergessen aus dem sie gerade auftauchen (…) Fast
unbekannt bis zur Mitte der 80er Jahre, sahen die Weinhändler
von Fronsac und Canon-Fronsac wie sich die Liebhaber nach und nach
für ihre Weine interessierten. Zuerst als Ersatz betrachtet (preislich
interessanter verglichen mit den Weinen von Pomerol and Saint-Emilion).
Nach und nach haben sich die besten Fronsac und Canon-Fronsac durchgesetzt
als Weine von reichem Bouquet und schöner Farbe, die man lange
aufbewahren kann.“
Einen Fronsac trinkt man 2 Jahre nach der Weinlese. Gewisse Weine
von Fronsac kann man mehr als 10 Jahre lang aufbewahren. Dann erst
erreichen sie ihren Höhepunkt.
Dieser Wein, dessen Name die Franzosen selbst hervorrufen, begleitet
sehr gut gewisse Gerichte der französischen Küche, z.B.
gegrilltes Fleisch, gebratenes Roastbeef, Rindsfilet, Lammkeule mit
weißen Bohnen ; volkstümliche Gerichte wie Rindfleisch
à la mode oder geschmortes Rindfleisch mit Karotten, Blutwurst
aber auch edlere Gerichte wie Tournedos Rossini, Wild, das Kleine
vom Frischling, Wildschwein, Schmorfleisch, Ringeltaube, Junghase.
Er ist auch eine gute Begleitung für scharfen Käse. |
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